LICHT & WOLKEN
Für uns Nordlicht-Freaks hat die Aurora einen «Feind», das Licht, und einen «Todfeind», die Wolken.
Mitten in einer grossen Stadt mit vielen Lichtern oder an einem hell beleuchteten Ort ist die Chance doch eher gering bis ziemlich klein, das Nordlicht zu sehen.
Wir wollen zwar nicht sagen es sei gänzlich unmöglich, das ist es nicht, aber das Nordlicht muss dafür schon sehr, sehr stark sein. Ein durchschnittlich aktives ist bei starker Lichtverschmutzung sicher nicht zu sehen.
Nun ist es aber, zumindest im hohen Norden, glücklicherweise keine Hexerei sondern im Gegenteil relativ einfach, dem Licht zu entfliehen und in die Dunkelheit zu entkommen. Dieses Problem kann also ohne grössere Schwierigkeiten bereits als gelöst betrachtet werden (ob man bei starkem Mondlicht oder Vollmond das Nordlicht sieht hängt von dessen Aktivität und Intensität ab, es ist aber definitiv möglich).
Der weitaus herausforderndere und schwierigere Teil ist es oftmals, wolkenfreien Himmel zu finden.
Das Nordlicht leuchtet selten tiefer als ca. 80 KM über dem Erdboden, während die Wolken nicht höher als maximal ca. 14
KM über unseren Köpfen hängen.
So kann es sein, dass Aurora Borealis uns die spektakulärste Show bietet, die wir uns vorstellen können – wir aber nichts davon mitbekommen, weil Wolken uns die Sicht darauf versperren.
Grundsätzlich können Nordlichter also nur bei wolkenlosem Himmel gesehen werden, aber...keine Regel ohne Ausnahme(n).
Auch wenn der Himmel nicht vollständig unbewölkt ist, kann Hoffnung auf Nordlichter bestehen, denn Wolke ist nicht gleich Wolke.
Da wir aber keine Meteorologen sind, können und wollen wir auch hier, wie bei der Sonne, nicht allzu sehr ins Detail gehen, sondern uns nur auf das «Nordlicht-Wesentliche» konzentrieren.
Heisst für uns, dass weniger die Wolkenarten (Cumulus-Wolken, Quellwolken etc.), sondern vielmehr die Wolkenschichten wichtig sind. Wolkenschichten sind in drei Arten unterteilt, abhängig davon, wie hoch diese am Himmel stehen :
Tiefe Wolken unterhalb von 2 KM über dem Boden.
Mittlere Wolken 2 – 7 KM über dem Boden.
Hohe Wolken oberhalb von 7 KM über dem Boden.
Wenn alle Wolkenschichten gleichzeitig und grossflächig am Himmel sind, hat man so gut wie keine Chance, das Nordlicht zu sehen, denn selbst wenn eine Schicht wegzieht, ist/sind immer noch die andere(n) da.
Hat es aber nur tiefe und mittlere Wolken, ist zwischen ihnen manchmal genug Platz, so dass Lücken entstehen und Nordlichter sich zeigen können.
Ist nur eine tiefe oder mittlere Wolkendecke vorhanden, kann schon ein Loch darin ausreichen, damit Nordlichter sichtbar sind.
Bei hohen Wolken sind einzig Schleierwolken oftmals dünn genug, dass man das Nordlicht durch sie hindurch sehen kann.